Die Welt scheint noch schläfrig zu sein. Der Tag ist neu und noch nicht richtig wach. Zu müde ist die Welt noch, nach dieser anstrengenden Nacht.
Zwei Krähen suchen im Kompost nach Speiseresten. Auch die Katze schaut ihnen zu. Sie fliegen lautlos, fast vorsichtig an uns vorbei, als ob sie es vermeiden wollten uns zu stören. Im Schnabel tragen sie ihre Fundstücke hinüber zum Wald, wo sie zuhause sind, schweben wieder zurück, an uns vorbei und suchen nach weiteren Schätzen. Sie kommen immer zu zweit und sie kommen immer wieder. Ich glaube dass der kleinere Vogel das Männchen ist.
Ich mag diese Vögel. Sie sind ähnlich wie meine Gedanken, die immer wieder da sind. Sie haben ein eigenes Leben. Sie kommen immer wieder, sind mir vertraut und doch kenne ich sie nicht so ganz richtig.
Die Katze schaut ihnen zu, sie scheint diese Vögel nicht sehr zu mögen. Die fliegen vorbei, kümmern sich nicht um uns, lassen uns allein mit unseren Gedanken, die auch wie Vögel selbst, an uns vorbei fliegen. Auch sie schweben an vorbei ohne uns wirklich zu beschäftigen. Sie sind da und sie sind uns sehr vertraut, gleich wie diese beiden schwarzen Federviecher. Sie sind bei uns, aber sie haben eine eigene Existenz, eine andere Welt, andere Wünsche, andere Sorgen.
Wir haben eigene Sorgen und wir werden noch vieles tun aber wozu soll man denn sich jetzt schon beeilen? Das Jahr ist neu und alles hat erst angefangen. Es gibt noch jede Menge Zeit für frische Taten. Alles wird sich ändern und alles wollen wir besser machen, so gut es eben geht.